Auch wenn es für manchen Passanten so aussah, es waren keine Aliens zu Besuch im Bürgergarten. Jannis und Stefan haben sich allerdings doch lieber in ihre Imkerschutzkleidung geworfen, ehe sie die Beuten geöffnet haben, um den Bienen ein bißchen was zuzufüttern: Der Juli ist schon in weniger dürren Jahren ein schwieriger Monat für Honig- und Wildbienen, die kaum noch geeignete Trachten finden. Und auch wenn der Bürgergarten bewußt bienenfreundlich angelegt ist, so wird es langsam selbst bei uns ein bißchen dünn mit nektarreichen Blüten.

Wir alle kennen und lieben Honig. Aber die wenigsten wissen – oder machen sich auch nur Gedanken darüber -, wie der Honig hergestellt wird. Und was für eine hochkomplexe Biologie die staatenbildende Honigbiene, Apis mellifera, ausgebildet hat.

Wenn man sich jedoch erstmal damit beschäftigt, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Die Imkerin Petra Hoffmann aus Idstein-Eschenhahn hat sich seit nunmehr vielen Jahren mit der Honigbiene befaßt – theoretisch wie vor allen Dingen auch durch praktische Hege, Pflege und intensiv-interessierte Beobachtung der im Wortsinne „immenfleißigen“ Nektarsammlerinnen (und deren Begattungs-Gehilfen, der Drohnen).

Und daß Petra auch mit großem Engagement ihre Erfahrungen und Beobachtungen mitzuteilen weiß, hat sie beim Demonstrations- und Fragenachmittag im Bürgergarten einmal mehr eindrücklich bewiesen.

Die insgesamt ca. 35 BesucherInnen blieben zum Teil über 1.5 Stunden, völlig in den Bann geschlagen, an Petras Lippen kleben – obwohl es den frischen Honig dieser Saison doch erst am Ende der Demonstration zu verkosten gab.

Es war schon spannend zu beobachten, mit wieviel Respekt und bewußter Würdigung die Gartengäste den Honig aßen, nachdem ihnen klar geworden ist, was für eine Leistung eines kleinen, aber hochkomplex organisierten Tieres dahinter steckt. Da schmeckt’s nochmal so gut.

Ellen, Birgit, Sabine und Myriam hatten zum Glück viele Samenbomben vorbereitet, in die besonders bienenfreundliche Wildblumensamen eingearbeitet waren.

Nunmehr bienenbegeisterte GartenbesucherInnen bringen die Samenbomben hoffentlich eifrig in Garten und Balkonkästen aus, um den Bienen auch in Zukunft den Tisch reich zu decken.

Denn nur dann bleibt auch unser Tisch reich gedeckt (was nicht nur für Honigbrote gilt).