„Wie haben wir es seit Beginn von Corona vermisst, mal wieder eine schöne OpenAir-Veranstaltung besuchen zu können.“
Das war durchgehend der Ton, mit dem die Besucher:innen unserer drei Klappstuhlkonzerte ihrer Freude über mehr als die Veranstaltungen als solche Ausdruck verliehen haben.
Beim Auftakt mit der Formation Open Chords strömten Familien, Paare, Einzelpersonen, WGs mit Picknickdecken, Klappstühlen, Bollerwagen und Picknickkörben beladen bei strahlendem Sonnenschein auf das Gartengelände. Wer dort aufgrund der Abstandsregeln keinen Einlass mehr fand, wich gutgelaunt auf die benachbarte Brache aus.
Auch dorthin trugen die sphärischen Klänge und der keltisch anmutende Gesang von OpenChords, die eine friedlich-freundlich flirrende Wohlfühlatmosphäre schufen. Die langen Wochen der gesellschaftlichen Isolation verflogen für diese Stunden: Es wurde gelacht, entspannt und über die Hochbeete in gebührendem Abstand geredet – und so mancher blieb auch nach dem Konzert noch lange im Garten und genoß die Gespräche und die schöne Sommerabend-Stimmung.
Das rief nach Fortsetzung. Und so übernahm, kaum einen Monat später, das in Idstein bekannte Duo Phantomherz den Staffelstab von OpenChords. Dass die Premiere Lust auf mehr gemacht hatte, sah man schon an den vielen bekannten Gesichter, die es sich auch zum 2. Klappstuhlkonzert wieder, nachgerade selbstverständlich, mit dem gebotenen Abstand im Garten gemütlich machten. Das Repertoire von Phantomherz hatte für jeden etwas im Gepäck – von den Dire Straits bis Silbermond, also generationenübergreifend, wie es ja auch dem Selbstverständnis des Bürgergartens entspricht.
Und da aller guten Dinge drei sind, gab’s dann nochmal einen Paukenschlag – quasi sogar wörtlich – zum Abschluss: Die Idsteiner Taiko-Trommelgruppe „Mizuki“ heizte nicht nur dem „voll besetzten“ Bürgergarten so richtig mit ihren mitreißenden Trommelsentenzen ein, sondern kam dabei selbst gehörig ins Schwitzenb: Die Septembersonne meinte es sehr gut mit den Zuhörer:innen, was die körperliche Arbeit eines Taiko-Auftritts aber nicht erleichtert. Aber die Stimmung war derart beschwingt und positiv, dass sich Mizuki trotz ihres bereits sehr schweisstreibenden Auftritts schliesslich sogar noch zu einer Zugabe bewegen liessen. Respekt und danke! (Wie anstrengend Taikotrommeln ist, konnten einige Interessierte im Anschluss an die Vorführung beim „Trommelschnuppern“ selbst feststellen…)
Wir Bürgergärtner:innen sind froh und stolz, dass unsere Idee, den Bürgergarten für alle Interessierten interkulturell, inklusiv und generationenübergreifend als kleine Oase und Begegnungsstätte zu gestalten, kam offensichtlich sehr gut bei der Bevölkerung an. Egal, ob sie kaum erst oder kaum noch laufen konnte (und selbst für Rollatoren und einen Rollstuhl, für die unser Gelände leider eine Herausforderung ist, haben wir Mittel und (Zufahrts-)Wege finden können).
Danke an alle Musiker:innen und Künstler:innen und vielen Dank auch an alle Gartengäste – wir hoffen, dass Eure und Ihre Erinnerungen an die Sommerveranstaltungen unter besonderen Bedingungen genauso ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, wie sie das bei uns tun. Wer will, der kann – auch unter schwierigen Voraussetzungen. Wir denken schon sehr konkret darüber nach, wie wir auch ein „besonderes“ adventliches Event gestalten können, sollte es keinen offiziellen Weihnachtsmarkt geben.
Ein bisschen kann man sich darauf schon ganz vorsichtig vorfreuen!
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