Kleine(s) ganz groß

Daß unsere Jungpflanzenbörse, zuletzt am 20. Mai, schon eine Institution ist, freut uns sehr.

Auch in diesem Jahr konnten wir viele altbekannte Gesichter schon deutlich vor dem eigentlich Start des Pflanzen-Spendenverkaufs begrüßen. Wer zuerst kommt, sichert sich bekanntlich die schönsten und kräftigsten Jungpflanzen für den heimischen Garten, Balkon oder Terrasse.

Alte und ungewöhnliche Tomatensorten, Chili-Sorten jedweder Schärfe, Paprika, Basilikum und vieles mehr – das Angebot war so vielfältig wie jedes Jahr und dabei so überraschend neu und anders, wie wir es auch immer wieder versuchen hinzubekommen, damit Ihr möglichst jedes Jahr ein neues „Will-haben“-Erlebnis habt.

Besonders unsere Tomaten haben es Euch wieder angetan, wie es schien: Viel Gewusel, viele Begeisterungsrufe, viele Fragen und überhaupt viel und großes Interesse am Bürgergarten selbst.

Dafür ein besonderes und extra-großes Dankeschön an alle Pflanzenbörsen-Besucher:innen, spontane Ersttäter:innen genauso wie langjährige treue Spendenkäufer:innen und Unterstützer:innen.

Sie und Ihr alle sorgt dafür, daß wir auch in 2023/24 wieder viel für Euch wachsen lassen können, etliches selbst neu ausprobieren und so selbst wieder alles mögliche dazu lernen, das wir dann gerne in unseren samstäglichen Gartengesprächen (wöchentlich ab 11 Uhr) bei Interesse weitergeben.

Bekanntlich liegt es uns besonders am Herzen, Wissen – vor allem schon langsam in Vergessenheit geratendes Garten- und Pflanzenwissen – an die Kinder weiterzugeben.

Daher war es uns eine besondere Freude, daß wir auch in diesem Jahr einige der Jungpflanzen an eine Kita spenden konnten.

Nachdem in früheren Jahren schon die Kitas „Kinderwelt“ und „Himmelszelt“ bedacht wurden, ebenso wie das Montessori „Haus der Kinder“, hat Bürgergärtnerin Mareike, unsere 2. Vorsitzende und Mutter unserer jüngsten Mitgärtnerin Ida (fast 3) etliche Jungpflanzen zur KiTa „Zaubergarten“ gebracht.

Sie haben dort alle einen tollen Platz in den Beeten gefunden. Auf Augenhöhe der Kleinen, die jetzt Tag für Tag miterleben können, wie die Pflanzen wachsen, was für Tiere sie anziehen und woeigentlich unser Essen herkommt.

Kinder können noch staunen.
Was gibt es staunenswerteres als die Natur?

Aufbäumen

Aufbäumen

…ist das Motto des Bergwaldprojektes, auf das ich vor einem Jahr stieß.

Das war auch die Hauptaufgabe, die ich im letzten Oktober mit 20 weiteren Freiwilligen im Schwarzwald verrichtete. Es wurden 1200 Weisstannen gepflanzt, um unter anderem die Ausbreitung des Borkenkäfers über die Grenzen des Nationalparks hinaus zu verhindern.

Umso widersprüchlicher hörte es sich dieses Jahr für mich an, als ich im Nationalpark Eifel Bäume umschneiden und Wiesen mähen durfte. Aber auch hier machte die Arbeit in einer netten Gemeinschaft des Bergwaldprojektes Sinn. Denn so wurde die spätblühende Traubenkirsche umgeschnitten, um der Buche, die hier ursprünglich heimisch war, genug Platz und Licht zu geben. Die Feuchtwiese wird im jährlichen Wechsel zur Hälfte gemäht, damit seltene Falter hier ihre Eier unter die Blätter der neu gewachsenen Pflanzen legen können.

So tragen kleine Aktivitäten dazu bei, dass der Nationalpark im Jahr 2034 zu 75% sich selbst überlassen werden kann.

Genau so ist auch die Arbeit des Bürgergartens zu sehen: Mit einigen fleissigen Freiwilligen versuchen wir, in unserem „Mikrokosmos Bürgergarten “ die Welt ein wenig besser und nachhaltiger zu machen und auch ein Umdenken in der Gesellschaft zu erreichen.

Auch das Bergwaldprojekt ist aus einer Idee enstanden und hat seit der Gründung des Vereins Großes bewirken können. Wer also meint, dass jeder einzelne nicht viel bewirken könne, kann sich gerne bei uns oder auch dem Bergwaldprojekt engagieren. Beide Projekte leben und wachsen durch die Gemeinschaft.