Der Boden des Bürgergartens lädt nicht auf den ersten Blick dazu ein, Kartoffeln o.ä. Knollenpflanzen anzubauen.
Denkt man jedenfalls.
Falsch gedacht: Davon lassen sich gewitzte BürgergärterInnen nicht abhalten.
Daß wir umnutzen können, haben wir ja schon gezeigt.
Ob man über pfiffige Umnutzung (einer alten unbehandelten EURO-Palette) einer Schotterbrache mit Schieferuntergrund doch auch eßbare Knollen abtrotzen kann, muß zwar erst noch bewiesen werden. Das Kartoffelhochbeet haben wir jedenfalls im Prototyp schon mal gebaut.
Am Anfang war ein Haufen Palettenbretter…
Ansonsten benötigt man nicht viel:
- Zollstock
- Schrauben
- Schraubendreher
- Stichsäge
- Bleistift
- Kanthölzer (ca. 35 x 35 mm)
- ca. 1.5 Std. Zeit (plus mehrere weitere Stunden für die Zerlegung und Entnagelung der Paletten, abhängig vom Vorhandensein eines großen Kuhfußes und einiger Muskelkraft…)
… fertig ist der Kartoffelturm, der in unserem Fall aus fünf stapelbaren Holzrahmen besteht.
Die beiden obersten sind, probeweise, nur in zwei der vier Rahmenecken mit einem Kantholz zum Stapeln versehen. Diese ragen im zweitobersten Rahmen aus zwei gegenüberliegenden Ecken nach oben, im obersten Rahmen aus den beiden anderen gegenüberliegenden Ecken nach unten.
Außerdem ist es sinnvoll, die Lagen zu numerieren, so daß man weiß, in welcher Reihenfolge man die Rahmen später stapelt und welche Ecke über welche gehört. Da Palettenhölzer oft stark verzogen sind und keine echten rechten Winkel mehr haben, verhindert man so, daß die Rahmen durch Verkanten nicht aufeinander passen oder nicht mehr voneinander zu trennen sind.
Im Frühjahr werden wir zunächst nur den untersten Rahmen ausbringen und mit Erde füllen, in die die vorgekeimten Kartoffeln kommen. Sobald das Kartoffelkraut ca. 15cm aus der Erde herausgewachsen ist, setzt man den zweiten Rahmen auf und füllt Erde nach, bis das Kraut nur noch wenige cm lang zu sehen ist. So kann man nach und nach den Kartoffelturm mit den Kartoffeln mitwachsen lassen.
Und nach der Ernte nimmt man alles wieder auseinander und verstaut es im Lagerschuppen bis zum nächsten Frühjahr.
Hallo,
ich sehe im Internet, dass die Türme außer den „Rahmen“ selbst unten auch eine Bodenplatte haben. Macht vielleicht Sinn bei dem Boden im Bürgergarten.
Waltraud
Danke für diesen Gedanken, Waltraud.
Das Prinzip der Kartoffelkisten ist quasi dasselbe wie das der Hochbeete, nur en miniature:
Der Schotterboden wird als Drainage verwendet – da wachsen auch keine/kaum Wurzeln hinein, so daß wir keinen Boden bei den Kartoffelkisten brauchen sollten (dieser verhindert bei Nutzung im eigene Garten, z.B. auf einer Beetfläche, daß sich die Kartoffeln in den Boden „bohren“).
Schöner Kartoffelturm, jetzt noch etwas abschleifen und dann können die ersten Kartoffeln wachsen. LG Kantholz
Danke!
Die Kisten haben in 2018 – 2020 auch super Dienste erwiesen.
Inzwischen haben wir uns allerdings einen 3m x 3x „Kartoffelacker“ gebaut, quasi ein Riesenhochbeet. Die Ernte 2021 war noch besser – schon, weil die größere Erdmenge auch mehr Wasser speichern konnte. Im Sommer 2021 nicht ganz so wichtig wie in den drei Dürresommern zuvor – aber die nächste Dürre kommt bestimmt.