Konzentration und Entspannung

Die Yoga-Premiere im Bürgergarten war in jeder Hinsicht ein Erfolg:
Große Begeisterung unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die dieses Angebot zu konzentriert entspannenden Wochenendbeginn genutzt haben. Die ruhige Zurückgezogenheit auf der – schattigen – Nebenfläche ließ die Geräusche des erwachenden Samstages in den Hintergrund treten und die erwünschte Ruhe einziehen.

Eine tolle Begleitung auch für unser eigenes „Garten-Zen“, denn auch wir BürgergärtnerInnen mußten gestern hochkonzentriert unserer entspannenden Herzensarbeit nachgehen:

Die Ernte der ersten Aussaat war trotz der widrigen Wetter- und Temperaturbedingungen dieser letzten Wochen mehr als üppig…

… was aber im Gegenzuge auch bedeutet, daß viele unserer Beete abgeerntet und leergeräumt sind.

Vielleicht können wir unseren GärtnerInnen-Erfolg aber ja trotz der eigentlich unpassenden Saattemperaturen weiter fortsetzen?
Wir haben es zumindest gewagt und unsere Pflanzpläne hervor- und umgesetzt.

Mit Geduld, fleißiger Bewässerung und einem Quäntchen Wetter-Karma üppt der Bürgergarten zur nächsten Yoga-Stunde schon wieder fröhlich vor sich hin.

Nächster Yoga-Termin im Bürgergarten

Samstag, 1. September 2018
9:30 – 10:30 Uhr
mit Yoga-Lehrerin Angela Hoffmann

Die Teilnahme ist unentgeltlich.
Wem’s gefällt, zeigt durch seine Spende, was ihm oder ihr die Entspannungsstunde in der Natur wert war.

Schauen und Staunen

Auch wenn es für manchen Passanten so aussah, es waren keine Aliens zu Besuch im Bürgergarten. Jannis und Stefan haben sich allerdings doch lieber in ihre Imkerschutzkleidung geworfen, ehe sie die Beuten geöffnet haben, um den Bienen ein bißchen was zuzufüttern: Der Juli ist schon in weniger dürren Jahren ein schwieriger Monat für Honig- und Wildbienen, die kaum noch geeignete Trachten finden. Und auch wenn der Bürgergarten bewußt bienenfreundlich angelegt ist, so wird es langsam selbst bei uns ein bißchen dünn mit nektarreichen Blüten.

Wir alle kennen und lieben Honig. Aber die wenigsten wissen – oder machen sich auch nur Gedanken darüber -, wie der Honig hergestellt wird. Und was für eine hochkomplexe Biologie die staatenbildende Honigbiene, Apis mellifera, ausgebildet hat.

Wenn man sich jedoch erstmal damit beschäftigt, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Die Imkerin Petra Hoffmann aus Idstein-Eschenhahn hat sich seit nunmehr vielen Jahren mit der Honigbiene befaßt – theoretisch wie vor allen Dingen auch durch praktische Hege, Pflege und intensiv-interessierte Beobachtung der im Wortsinne „immenfleißigen“ Nektarsammlerinnen (und deren Begattungs-Gehilfen, der Drohnen).

Und daß Petra auch mit großem Engagement ihre Erfahrungen und Beobachtungen mitzuteilen weiß, hat sie beim Demonstrations- und Fragenachmittag im Bürgergarten einmal mehr eindrücklich bewiesen.

Die insgesamt ca. 35 BesucherInnen blieben zum Teil über 1.5 Stunden, völlig in den Bann geschlagen, an Petras Lippen kleben – obwohl es den frischen Honig dieser Saison doch erst am Ende der Demonstration zu verkosten gab.

Es war schon spannend zu beobachten, mit wieviel Respekt und bewußter Würdigung die Gartengäste den Honig aßen, nachdem ihnen klar geworden ist, was für eine Leistung eines kleinen, aber hochkomplex organisierten Tieres dahinter steckt. Da schmeckt’s nochmal so gut.

Ellen, Birgit, Sabine und Myriam hatten zum Glück viele Samenbomben vorbereitet, in die besonders bienenfreundliche Wildblumensamen eingearbeitet waren.

Nunmehr bienenbegeisterte GartenbesucherInnen bringen die Samenbomben hoffentlich eifrig in Garten und Balkonkästen aus, um den Bienen auch in Zukunft den Tisch reich zu decken.

Denn nur dann bleibt auch unser Tisch reich gedeckt (was nicht nur für Honigbrote gilt).

Blühender Naturschutz – Alleskönner Moschusmalve

Im Bürgergarten kann man lernen, wie jede/r von uns – auch auf ganz kleiner Fläche – etwas für Bienen und andere Bestäuber tun kann.
Wir haben auch schon Saatgut geerntet, das nicht nur gut für Bienen ist, sondern auch das menschliche Auge erfreut. Und sich toll als kleines Mitbringsel oder Geschenk eignet.

Also am Samstag, 7. Juli, gleich mal zwei oder drei Tütchen mit Blühendem Naturschutz (Saatbomben) erwerben und den Bienen helfen!

Kennen Sie die Moschusmalve (Malva moschata)?
Sie blüht zart, aber üppig und ist recht anspruchslos, so daß sie fast überall gedeiht.
Bienen und andere Bestäuber besuchen sie gerne, denn der Nektarwert ist sehr hoch (wenn der Pollenwert auch nur mäßig ist).

Vor allem aber ist die Moschusmalve überlebenswichtig für die Raupen des Malvendickkopffalter sowie als Raupenfutter für den Wegrand-Malven-Blattspanner. Dies sind beides Schmetterlingsarten, die deutschlandweit gefährdet sind und in Niedersachen und Nordrhein-Westfahlen sogar schon vom Aussterben bedroht sind.

Wir müssen also dringend etwas tun – und es ist gar nicht so schwer (und sieht auch noch schön aus):

  • Samentütchen der aktuellen Malva moschata BIO-Saatgut-Ernte im Bürgergarten erwerben.
  • Noch in diesem August/September oder im nächsten Frühjahr aussähen.
  • Blütenbildung ab dem zweiten Jahr bewundern und sich über den eigenen Beitrag zum Naturschutz freuen.

Und wer will, kann sich im Herbst außerdem aus dem getrockneten Kraut sogar noch schleimlösenden Hustentee zubereiten.

Die Moschusmalve – einer der vielen Alleskönner, die im Bürgergarten wachsen …
Und bald vielleicht auch schon in vielen anderen Idsteiner Blumenkästen, Hochbeeten und Gärten?

Samstag, 7. Juli, 15 - 17.30 Uhr im Bürgergarten

Die Eschenhahner Imkerin Petra Hoffmann beantwortet Fragen rund um Bienen und deren Lebensraum.

Wir können die wichtigsten Helfer unserer Nahrungsmittelproduktion ganz aus der Nähe beobachten,
denn Hoffmann hat ihr Schauvolk dabei

Keine Stichgefahr!

Essen in Hessen – Projektwochenauftakt Limesschule Idstein

Der heutige Blogbeitrag ist etwas ganz Besonderes, denn er ist ein Gastbeitrag der SchülerInnen der Limesschule. Sie hatten im Rahmen der diesjährigen Projektwoche Interesse an „Essen in Hessen“ und haben uns zum Wochenauftakt besucht.

Wir danken herzlich für den Besuch der 29 Fünft- und SechstklässlerInnen mit ihren drei Lehrerinnen im Bürgergarten. Es war auch toll, dass wir zu einem Gegenbesuch eingeladen wurden und den nachfolgenden Projektbericht abfotografieren durften. Wir zeigen ihn unten (nach ganz leisem Lektorat) im Typoskript.

Als wir am Montag, dem ersten Projektwochentag, in den Bürgergarten gingen

Am allerersten Tag wanderten wir in den Idsteiner Bürgergarten, der kürzlich eröffnet hatte. Wir trafen uns und lernten uns erst einmal richtig kennen. Frau Keller, Frau Kleinwächter und Frau Bauer forderten uns dazu auf, […] warum wir das Projekt „Essen in Hessen“ gewählt haben, zu sagen.

Dann gingen wir zu den Basketballkörben und aus dem Haupteingang zu der Idsteiner Stadtmitte. Von dort aus nur  noch am Schlossteich vorbei, wo viele Enten schwammen, und schon waren wir im Bürgergarten. Frau Kleinwächter hatte ihren Kinderwagen mitgenommen, ihre Tochter wurde nämlich im Bürgergarten […??] Viele wollten den schieben.

Es gab viele Fragen, die von Insekten handelten, und Fragen, die von Pflanzen handelten. Es war sehr viel Wissenswertes dabei. Als wir von Beet zu Beet gegangen waren und sogar die Frage über das vorhandene Insektenhotel gelöst hatten, kamen wir an dem Tisch zusammen, der links im Bürgergarten stand. Viele Beobachtungen waren falsch, doch wir lernten auch vieles dazu.

Frau Regh, eine der drei netten Frauen, sagte nach den Lösungen, dass es viele hessische Gerichte gäbe, vieles, das mit Kräutern zu tun hatte. Dann, nach ungefähr 15 Minuten Wissenswertem, kam auch das leibliche Wohl dran. Frau Regh hatte Eier gekocht, und dazu gab’s echte Frankfurter Sosse, die von 7 hessischen Kräutern gemacht wurde. Sie schmeckte soooo lecker!

[…]

Die Gartenrallye hat allen - auch uns BürgergärterInnen - viel Spaß gemacht

Die Fragebögen werden wir demnächst für alle kleinen und großen BesucherInnen im Bürgergarten bereithalten, die Lust haben, mal ganz genau auf die kleinen und unscheinbaren Dinge in der Natur zu schauen.

Probiert’s aus – wir freuen uns auch auf Euch und Sie!

… und fertig ist das Insektenhaus!

Ruckzuck sind die ersten Mieter eingezogen (was da nach nur 3 Tagen schon etliche Löcher belegt hat, ist vermutlich eine Lehmwespe).

Was für ein schöner Auftakt zu unserer losen Veranstaltungsreihe:

Rolf vom BUND Idstein und sein Sohn Florian hatten zusammen mit Jana die Insektenwand super vorbereitet und große Haufen artgerechtes Nist- und „Kuschel“material aus der Natur zusammengetragen. Das haben wir auch alles gut brauchen können, denn unter den knapp 100 kleinen und großen Gartengästen waren jede Menge eifrige HotelbauerInnen.

Wer so fleißig arbeitet, soll natürlich auch gut und gesund essen und trinken. Holunderblütensaft mit leuchtend bunt belegten Broten zum Beispiel. Hanne hat den frischen Spinat, das Mairübchenkraut und die Kresse so appetitlich mit unseren knallig roten Demeter-Radieschen „Marike“und zartlila Schnittlauchblüten dekoriert, daß uns zeitweise sogar das Brot wegen der großen Nachfrage ausgegangen ist. Egal, gab’s Spinat pur, denn viele Kinder haben uns ganz überrascht verraten: „Eigentlich mag ich gar keinen Spinat. Der hier schmeckt aber richtig gut.“

Die Wildbienen, Florfliegen, Faltenwespen, Schmetterlinge & Co. haben jetzt eine schöne Nistwand, deren erste Zimmer schon innerhalb von 48 Stunden belegt worden sind. Und wir BürgergärtnerInnen stimmen dem Urteil vieler der Kinder zu: „Das war SO ein schöner Tag!“

Im Namen der Insekten im Bürgergarten danken wir all den fleißigen BaumeisterInnen !