Nachdem der Winter keiner war, spielt das Wetter auch weiter verrückt und meint, es sei schon April (der ja bekanntlich macht, was er will):

Sonne, Hagelschauer, Wind… – auf jeden Fall Zeit, mal mit dem Frühjahrsputz anzufangen und die Randbepflanzung von übermäßigem Beikraut zu befreien.

Schon toll, wie was da alles zum Vorschein kommt, denn die Natur ist schon startklar für das Frühjahr: Wo es nicht blüht, da knospt es zumindest.
Und auch die ersten Hummelköniginnen fliegen schon tief brummend umher, um sich den besten Ort für ihren diesjährigen Staat auszusuchen.

Auf dem Grundstück gegenüber unseres Bürgergartens wird ebenfalls fleißig gegraben – allerdings mit großem, motorisierten Gerät, denn dort wird der gesamte Vorgarten neu angelegt.

Dabei zutage kamen zwei prächtige Exemplare des Gebänderten Feuersalamanders (Salamandra salamandra terrestris), die sich noch in ihren Winterverstecken befanden.
Gut, daß der Nachbar ebenfalls ökologisch denkt und uns die beiden Lurchis in den Garten gebracht hat.

Nachdem wir uns davon überzeugt hatten, daß sie einen sehr vitalen Eindruck machten und auch nicht von Batrachochytrium salamandrivorans, dem auch als „Salamanderfresser“ bekannten Hautpilz befallen zu sein scheinen, haben wir ihnen gerne einen neuen Kuschelplatz im Kompost zugewiesen. Dort sind sie dicht am Waldrand und noch näher am Bach, den sie ja für ihre Fortpflanzung benötigen.

Das Angebot schien zu gefallen. Jedenfalls sind beide recht rasch und zielstrebig im Kompost verschwunden. Passenderweise markieren zwei knallgelbe Narzissen die Raufe, in der die beiden hoffentlich dauerhaft einziehen. Ob’s Männchen und Weibchen sind, war zu dieser Jahreszeit noch nicht erkennbar – wir hoffen es aber.

Damit ist der „Schutzraum Bürgergarten“ um eine weitere spannende Art bereichert. Der Feuersalamander ist bei uns in Hessen zwar noch nicht gefährdet, aber der eingeschleppte „Salamanderfresser“ sowie vor allem die von uns Menschen betriebene voranschreitende Zerstörung seines Lebensraumes lassen für Lurchis überleben in unserem Bundesland nicht viel Hoffnung. Andernorts in Deutschland ist der Feuersalamander schon ausgestorben oder stark gefährdet. Daher ist S. salamandra auch nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

Laßt uns alles dafür tun, daß er hier in Hessen noch lange einen angemessenen Lebensraum findet.