Dufte

Wo wäre es passender, Duft Qi Gong auszuüben, als im Bürgergarten, wo es auch im ausgehenden Sommer noch blüht und duftet?

Das haben auch jeweils etwa 20 Teilnehmer*innen, die sich zum Teil sogar spontan zu der Gruppe gesellt haben, gefunden, die an unseren „Duft-Schnupperstunden“ teilgenommen haben, gesagt…

Heilpraktikerin Kerstin Sander vermittelte diese noch lange geheim gehaltene Entspannungstechnik auch denjenigen schnell und mit viel Freude an der Sache vermittelt, die ohne jede Vorkenntnisse zu dem Schnupperkurs im Garten kamen. Die Begeisterung über die unmittelbare Gelöstheit, die alle spürten, war so groß, daß etliche gleich zum zweiten Schnupperkurs wiedergekehrt sind.

Wie so oft im Bürgergarten, funktionierte auch diese Veranstaltung unabhängig vom Alter und der Sportlichkeit der Teilnehmer*innen. Denn im Garten lernt nicht nur jeder von jedem, sondern ist auch Platz für alle – und findet jeder seinen Platz. Auch aus dieser Perspektive paßt Duft Qi Gong, das ohne schwierige Haltepositionen auskommt und sogar von Bewegungseingeschränkten betrieben werden kann, wunderbar in das Konzept von uns Bürgergärtner*innen.

Nicht nur ein Apfelbäumchen pflanzen

Der internationale Klimastreik-Tag am 20. September, mit seinen weltweiten Demos, war für uns BürgergärtnerInnen willkommene Gelegenheit, um ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz zu setzen.

Schon Martin Luther soll gesagt haben: „Und sollte morgen die Welt untergehen, so würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Wieviel mehr Grund haben wir heute, da wir der schon partiell unumkehrbareren Zerstörung unserer Umwelt ins Auge sehen müssen? Alleine die Hälfte der Wildbienenarten Deutschlands sind bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht – immerhin über 250 Arten!

Und so haben wir uns auch nicht mehr mit Demonstrationen und Forderungen aufgehalten, sondern gleich zwei Apfelbäume gesetzt, die wir von der Unabhängigen Liste gespendet bekommen haben, die sofort von unserer Aktion begeistert war.

Die beiden kräftigen Bäume stehen für zwei klimawichtige Aspekte, was wir alle wieder viel mehr berücksichtigen müssen:
– alte Sorten rekultivieren, zum Erhalt und der Stärkung der Biodiversität; und
– regionale Sorten ernten, um die Transportwege zwischen Erzeugern und Konsumenten möglichst kurz zu halten.

Der dritte Punkt – ökologischer Landbau – wird im Bürgergarten ja sowieso durchgängig gelebt.

Nährstoffkreislauf

Der Boden, den wir täglich mit Füßen treten, ist nicht nur im Mittelpunkt unserer letzten Bürgergartenveranstaltung gewesen; er ist auch das Jahresthema der Bio-Gartenmesse, die am 31. August in der Orangerie des Schlosses Biebrich Station machte.

Foto: Jan Aussem

Und wir durften nicht nur dabei sein, sondern waren auch das Förderprojekt, das für die Vorstellung ausgewählt war. Es paßt ja auch perfekt in das Thema „Bodenqualität und Nährstoffkreislauf“: Wir versuchen, über die Umwelt-Lotterie GENAU die fehlenden Mittel zu erhalten, um den Bürgergarten mit einer Komposttoilette auszustatten.

Um den Kreis zu schließen...

… benötigen wir noch weitere Spenden und Fördermittel.

Wir hoffen dabei auf unser Glück bei der Umweltlotterie GENAU und haben auch weitere Fördermittelanträge und Wettbewerbsbeiträge „in der Pipeline“.

Aber auch jeder EURO von Privatspender*innen, die die Arbeit des Bürgergartens unterstützen wollen, hilft uns, für unsere Gartengäste und uns selbst dem Ziel „Komposttoilette“ einen Schritt näher zu kommen.

Spendenkonto: Deutsche Skatbank
IBAN DE07 8306 5408 0004 0571 39

Als gemeinnütziger Verein stellen wir, bei einer Spendenhöhe von über EUR 200, eine Spendenquittung aus.
Bei geringeren Spendenbeträgen erkennt das Finanzamt Ihren Überweisungsbeleg als Spendennachweis an.

Nicht nur trügen wir so dazu bei, den natürlichen Kreislauf zu komplettieren – vom Wachsen über das Ernten und Essen einer Pflanze bis zur Rückführung durch Kompostierung. Vor allem könnten wir endlich noch mehr und auch längerdauernde Veranstaltungen im Bürgergarten anbieten. Denn bislang kann der Ruf der Natur, dem manche/r so manchmal folgen muß, im Garten noch nicht erhört werden. Diesen Zustand möchten wir baldestmöglich ändern.

Wir drücken uns also diesmal selbst ganz fest die Daumen, daß wir es in absehbarer Zeit schaffen, über Spenden und Fördermittel das noch nicht ganz erreichte Budget zusammenzubekommen.

Aufbäumen

Aufbäumen

…ist das Motto des Bergwaldprojektes, auf das ich vor einem Jahr stieß.

Das war auch die Hauptaufgabe, die ich im letzten Oktober mit 20 weiteren Freiwilligen im Schwarzwald verrichtete. Es wurden 1200 Weisstannen gepflanzt, um unter anderem die Ausbreitung des Borkenkäfers über die Grenzen des Nationalparks hinaus zu verhindern.

Umso widersprüchlicher hörte es sich dieses Jahr für mich an, als ich im Nationalpark Eifel Bäume umschneiden und Wiesen mähen durfte. Aber auch hier machte die Arbeit in einer netten Gemeinschaft des Bergwaldprojektes Sinn. Denn so wurde die spätblühende Traubenkirsche umgeschnitten, um der Buche, die hier ursprünglich heimisch war, genug Platz und Licht zu geben. Die Feuchtwiese wird im jährlichen Wechsel zur Hälfte gemäht, damit seltene Falter hier ihre Eier unter die Blätter der neu gewachsenen Pflanzen legen können.

So tragen kleine Aktivitäten dazu bei, dass der Nationalpark im Jahr 2034 zu 75% sich selbst überlassen werden kann.

Genau so ist auch die Arbeit des Bürgergartens zu sehen: Mit einigen fleissigen Freiwilligen versuchen wir, in unserem „Mikrokosmos Bürgergarten “ die Welt ein wenig besser und nachhaltiger zu machen und auch ein Umdenken in der Gesellschaft zu erreichen.

Auch das Bergwaldprojekt ist aus einer Idee enstanden und hat seit der Gründung des Vereins Großes bewirken können. Wer also meint, dass jeder einzelne nicht viel bewirken könne, kann sich gerne bei uns oder auch dem Bergwaldprojekt engagieren. Beide Projekte leben und wachsen durch die Gemeinschaft.