Pflanzenbörse 2020 Teil 2

Pflanzenbörse 2020

Unsere Paprika- und Chili-Auswahl

Heute stellen wir unsere Auswahl an verschiedenen Paprika- und Chlipflanzen, für unsere Pflanzenbörse am 16. Mai 2020,  vor.

Unser Saatgut stammt von Bingenheimer Saatgut AG. Die Ziele und Leitgedanken, die das tägliche Handeln in der Bingenheimer Saatgut AG lenken, basieren auf einer einfachen Grundidee: die langfristige Ermöglichung eines eigenständigen Ökolandbaus durch Erhaltung und Entwicklung samenfester Gemüsesorten sowie die ökologische Vermehrung dieser Sorten, um das Saatgut allen Interessierten zur Verfügung zu stellen.

Die aktuelle Debatte um Patente auf Pflanzen und Tiere verdeutlicht den Bedeutungswandel von Kulturpflanzen: In der Vergangenheit noch als wichtiges Kulturgut angesehen, werden Sorten heute oftmals als reines Wirtschaftsgut behandelt. Saatgut ist jedoch deutlich mehr als nur ein Betriebsmittel wie Diesel, Kisten, Vlies etc. Es bildet den lebendigen Ausgangspunkt jeder Ernährungsweise. Nach unserer Überzeugung darf es keinen privatwirtschaftlichen Besitz an Sorten und auch nicht an DNA-Sequenzen geben. Zur Vertretung dieser Überzeugung wurde 1994 aus der Mitte des Initiativkreises der gemeinnützige Verein Kultursaat gegründet. Der Verein übernimmt die biologisch-dynamische Sortenentwicklung, Sortenerhaltung, Züchtungsforschung, Methodenentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und Züchtungsfinanzierung.

Paprika und Chili, haben beide sehr ähnliche Ansprüche in Anzucht und Pflege, so dass unsere Hinweise für beide gelten.

 

Standort:

Im Freiland haben es die Paprikas gerne sonnig und warm. Achten Sie aber darauf, dass die Pflanzen genügend Wasser bekommen. Pflanzen Sie die Jungpflanzen auf der Terrasse oder dem Balkon in möglichst große Blumenkübel (20 l Topf). Verwenden Sie als Substrat handelsübliche Gemüseerde und stellen Sie die Töpfe am besten unter einen Dachüberstand auf, damit die Paprika vor Regen geschützt sind.

Fast alle Chili-Arten und Sorten benötigen deutlich mehr Wärme als Tomaten und gedeihen am besten an einem windgeschützten Platz an einer warmen Hauswand. Dafür benötigen Sie Kübel, die mindestens 20 Liter Erde fassen.

Wir verwenden „NeudoHum Tomaten- und GemüseErde„, weil wir damit gute Erfahrungen gesammelt haben (nein, wir bekommen keinerlei finanzielle Unterstützung für unsere Empfehlung).

Ernte:

Bei der Topfkultur beginnt die Ernte in der Regel im August. Die Erntezeit endet je nach Witterung im Oktober oder Anfang November, weil die Früchte bei Temperaturen unter 17 Grad Celsius kaum noch wachsen. Tipp: Schneiden Sie die reifen Paprika am besten mit einem scharfen Messer oder einer Schere ab, um die Triebe und die übrigen Früchte nicht zu beschädigen.

Pflege:

Versehen Sie die Setzlinge schon beim Pflanzen mit einem Bambusstab als Stütze und mit lockerem Bindfaden oder ähnlichem daran befestigen. So stellen Sie sicher, dass die Pflanzen auch bei Wind nicht umknicken. Versorgen Sie Ihre Paprika alle 14 Tage mit einer geringen Menge Flüssigdünger im Gießwasser oder düngen Sie zwischen Mitte Juni und Ende August zwei bis drei Mal mit einem organischen Gemüsedünger nach. Brennnesseljauche eignet sich als Dünger ebenfalls sehr gut (Informationen dazu, erhalten Sie bei uns im Bürgergarten). Der Wasserbedarf von Paprika ist sehr hoch, daher sollten Sie auf der Terrasse oder Balkon im Sommer täglich gießen.

Die häufigste Ursache, wenn Paprika viele Blüten, aber kaum Früchte ansetzen, ist eine mangelhafte Befruchtung. Die Pflanzen sind sogenannte Windbestäuber. Bei hoher Luftfeuchtigkeit (über 80 bis 85 Prozent) verklebt der Pollen und löst sich nicht mehr von den Staubfäden. Dann nützt auch das empfohlene Schütteln nichts, sondern man muss mit dem Pinsel nachhelfen und den Blütenstaub von Hand übertragen. Sinkt die Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent und steigen gleichzeitig die Temperaturen über 25 Grad Celsius, werden die Fruchtansätze ebenfalls abgestoßen. In diesem Fall den Boden morgens kräftig durchfeuchten.

Gießen Sie die Chili vor allem vor und während des Fruchtansatzes ausreichend und gleichmäßig. Nach dem Fruchtansatz können Sie durch zurückhaltendes Gießen bei scharfen Sorten den Capsaicin-Gehalt steigern – die Pflanzen dürfen ihre Blätter also ruhig mal etwas hängen lassen. Chilis werden in Maßen gedüngt: Sobald die Pflanzen Früchte ansetzen, kann in einem wöchentlichen bis 14-tägigen Turnus mit Brennnesseljauche gedüngt werden.

Paprika Langer Süßer

Bis 10 cm lange, erst grüne, bei Reife leuchtend rote, aromatische, süß-fruchtig schmeckende, spitz zulaufende Früchte.

Saatgut-Hersteller:
Reinhard Lühring (RL), Naturland, Kontrollstelle DE-ÖKO-037
Der Betrieb liegt auf einem Geestrücken im südlichen Ostfriesland, 2 m über NN.

Paprika Fritz

Niedrige und kompakt wachsende Minipaprika. Spät reifend mit hohem Ertragspotential. Robust und wüchsig, sehr standfest. 10-12 cm lange, leicht konische, dickwandige Früchte, die von grün auf karmesinrot abreifen.

Saatgut-Hersteller:
Erdmuthe Weißer, Hofgut Rengoldshausen
Das Hofgut Rengoldshausen befindet sich am Bodensee vor den Toren der Kreisstadt Überlingen. Der Demeter-Betrieb wird seit 1932 biologisch-dynamisch bewirtschaftet.

Paprika Petit Marseillais

Mit einem ganz leichten Hauch von Schärfe eignen sich die leuchtend orangen, relativ dünnwandigen, eigenartig gewellten, knackig-leckeren aus der Provence stammenden Früchte besonders zu Salat und Gemüsepfannen.

Saatgut-Hersteller:
Quirin Wember (QW), Bioland, Kontrollstelle DE-ÖKO-006
Zwischen Kaufunger Wald und Werratal auf 200 m über NN.

 

Paprika Sweet Chocolate

Längliche bis blockige, dickfleischige Früchte, die im Freiland früh von sehr dunklem Grün nach Schokoladenbraun mit ziegelrotem Fleisch abreifen. Schon grün geerntete Früchte sind aromatisch.

Saatgut-Hersteller:
Jens Molter & Margret Giesmann (JM), Verbund Ökohöfe, Kontrollstelle DE-ÖKO-037
Der Hof liegt in Schönhagen am Rande des thüringischen Eichsfeldes in rauer Lage auf 340 m über NN.

 

Paprika Radja

Eine robuste, niedrig wachsende Sorte mit guter Standfestigkeit. Die leuchtend gelben Früchte werden 7-8 cm lang. Guter Fruchtbehang mit leicht zu erntenden, früh reifenden Früchten. Dank des hohen Ertrags ist eine regelmäßige Ernte möglich. Sehr guter Geschmack.

Saatgut-Hersteller:
De Bolster, Epe/Niederlande

Paprika Lady Lou

Von hellgrün auf orange, früh-reifende Spitzpaprika mit geringem Samenansatz. Dünnwandige, ca. 18-22 cm lange Früchte. Kräftig und hochwachsend. Langes Erntefenster. Für den Anbau unter Glas und Folie. Süß und aromatisch im Geschmack.

Saatgut-Hersteller:
Erdmuthe Weißer, Hofgut Rengoldshausen
Das Hofgut Rengoldshausen befindet sich am Bodensee vor den Toren der Kreisstadt Überlingen. Der Demeter-Betrieb wird seit 1932 biologisch-dynamisch bewirtschaftet.

Paprika Yellow Californian Wonder

Mittelhohe Blockpaprika mit gelborange reifenden, leicht herzförmigen Früchten. Das Fruchtgewicht beträgt ca. 185 g. Dickwandige Früchte, die sich zum Ernten gut brechen lassen.

Saatgut-Hersteller:
Gärtnerei Apfeltraum, Müncheberg OT Eggersdorf – Demeter-Gärtnerei seit 2002

Paprika Corno Giallo

Ertragreicher, frühreifender Bullhorn-Typ mit dickwandigen, schweren, gelbreifenden Früchten. Fruchtlänge: ca. 17-20 cm. Hochwachsend. Wohlschmeckend.

Saatgut-Hersteller:
Demeterhof Funk, Oberndorf am Lech – Demeter-Hof seit 1992

Chili De Cayenne

Scharfe Chili mit 10-12 cm langen, schlanken grünen Früchten. Rot abreifend. Relativ hochwachsend.. Schärfegrad: 6 (mittlere bis stärkere Schärfe für alle, die es scharf mögen, aber nicht zu scharf)

Saatgut-Hersteller:
Gärtnerei Querbeet, Sativa Rheinau – seit 1992 Demeter-Betrieb

Chili Sarit Gat

Ertragreiche, gesunde und wüchsige Chili mit attraktiven, 6-8 cm langen, schlanken Früchten. Mittelfrüh, gelb abreifend. Mittlere Fleischdicke. Schärfegrad: 6 (mittlere bis stärkere Schärfe für alle, die es scharf mögen, aber nicht zu scharf)

Saatgut-Hersteller:
Reinsaat KG, St. Leonhard/Österreich – Demeter-Betrieb seit 1998

Chili Habanero

Sehr scharfer, fruchtig-aromatischer Habanero. Die laternenförmigen Früchte reifen von grüngelb auf orange ab. Besonders für feurige Soßen, am besten frisch, beim Trocknen verlieren sie an Aroma. Reifezeit: ca. 100 Tage. Schärfegrad: 10. Diese Schärfe, ist nichts mehr für Schärfe-Ungeübte. Nur mit Handschuhen verarbeiten, „Löschmittel“ bereithalten. Kinder fernhalten!

Saatgut-Hersteller:
Reinsaat KG, St. Leonhard/Österreich – Demeter-Betrieb seit 1998

 

Pflanzenbörse 2020 Teil 1

Pflanzenbörse 2020

Unsere Basilikum-Auswahl

Heute stellen wir unsere Auswahl an verschiedenen Basilikumpflanzen, für unsere Pflanzenbörse am 16. Mai 2020,  vor.

Unser Saatgut stammt von Dreschflegel, einem Saatguthersteller, der sich seit 30 Jahren dem Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt widmet. Alle Sorten aus dem breitgefächerten Angebot sind samenfest und wurden langjährig unter biologischen Anbaubedingungen gezüchtet und vermehrt. Die Dreschflegels engagieren sich auch politisch auch über das Saatgutrecht hinaus  (genaueres können Sie hier: „Dreschflegel gegen braune Tendenzen“ nachlesen) und spenden 15 Cent von jeder Saatgutbestellung an Projekte der Flüchtlingshilfe. Das unterstützen wir Bürgergärtner:innen sehr gerne!

Basilikum wurde bereits in Ägypten, im antiken Griechenland und Rom als Speisewürze verwendet. In Indien sind verschiedene Basilikumsorten bis heute wichtige Teekräuter der ayuverdischen Gesundheitslehre. Basilikum gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist in den tropischen Gebieten Afrikas, Asiens und Südamerikas heimisch. Es handelt sich um einjährige oder mehrjährige, überwiegend aber kurzlebige Stauden oder Halbsträucher, die es gerne warm und frostfrei haben.

Standort:

Basilikum gedeiht am besten an einem sonnigen Standort. Der Boden sollte nährstoffreich sein und immer ausreichend feucht sein. Basilikum gedeiht auch ohne Probleme im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse. Zudem zählt es zu den beliebtesten Kräutern für die Fensterbank. Die Kräuter sind für den Garten nur bei einjähriger Kultur geeignet. Mehrjährige Arten sollte man im Topf auf Balkon und Terrasse halten und gegebenenfalls im Haus überwintern.

Pflege:

Wird das Basilikum zu wenig oder zu viel gegossen, vertrocknet oder fault die Pflanze schnell. Im Freiland ist Basilikum sehr anfällig für Schnecken – auch aus diesem Grund kultiviert man es am besten in Töpfen oder im Hochbeet.

Ernte:

Um den buschigen Habitus der Kräuterpflanze zu fördern und vorzeitiges Absterben zu verhindern, sollte man bei der Ernte nicht nur einzelne Blätter abzupfen, sondern immer die Stängel mit abschneiden – nur so bilden sich an den Schnittstellen neue Triebe.

Genoveser Basilikum

Großblättrige, sehr aromatische, mittelhohe bis hohe Pflanzen, für Fensterbrett, Frühbeet, Gewächshaus oder sonnige, geschützte Lage, gut geeignet für Topfkultur.

Saatgut-Hersteller:
Reinhard Lühring (RL), Naturland, Kontrollstelle DE-ÖKO-037
Der Betrieb liegt auf einem Geestrücken im südlichen Ostfriesland, 2 m über NN.

Basilikum Provence

Buschig wachsendes Basilikum mit starkem Aroma und einer leicht zitrusartigen Note. Eine bekannte Sorte in der französischen Küche.

Saatgut-Hersteller:
Manuel und Anne Buscher (MA), Naturland, Kontrollstelle DE-ÖKO-037
Die Anbauflächen liegen im südlichen Ostfriesland.

Thai-Basilikum Horapa

   

Mit seinen violettroten Stängeln, grünen, mittelgroßen Blättern und rosa Blüten auch eine schöne Zierpflanze. Zum Würzen von asiatischen Gerichten. Frisch darüberstreuen oder kurz mitkochen.

Saatgut-Hersteller:
Jürgen Wehrle (JW), Naturland, Kontrollstelle DE-ÖKO-012
Die Flächen liegen im Oberrheingraben zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl auf 200 m über NN.

Rotes Basilikum Rubin

Mittelgroßblättriges, dunkelrotes Basilikum mit typischem Basilikumaroma. Für Topf- oder Beetkultur in warmen Lagen.

Saatgut-Hersteller:
Reinhard Lühring (RL), Naturland, Kontrollstelle DE-ÖKO-037
Der Betrieb liegt auf einem Geestrücken im südlichen Ostfriesland, 2 m über NN.

Zimtbasilikum

Pflanze kräftig und großblättrig mit angenehmem Zimtaroma.

Saatgut-Hersteller:
Jens Eichler (JE), Demeter, Kontrollstelle DE-ÖKO-022
Der Hof liegt im östlichen Münsterland in der westfälischen Tieflandbucht.

 

Basilikum Lollipop

Bunte Basilikummischung in vielen Formen und Farben. Eine aromatische Augenweide für Garten und Balkon.

Saatgut-Hersteller:
Jürgen Wehrle (JW), Naturland, Kontrollstelle DE-ÖKO-012
Die Flächen liegen im Oberrheingraben zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl auf 200 m über NN.

Es geht wieder los

Kalendarisch ist es noch Winter.
Aber daß wir dieses Jahr (wieder) so gar keine winterliche Witterung hatten, zeigt sich auch überall an der bereits erwachenden Natur.

 

Wenn es nun mal schon so ist, daß überall schon die ersten Frühblüher ihre grünen Spitzen hervorstrecken, dann bleiben Bürgergärtner*innen auch nicht mehr in der Stube. Denn im Garten gibt es immer etwas zu tun.
Und gemeinsam macht es noch einmal so viel Spaß.

Lassen Sie sich doch einfach von unserer Bildergalerie des „Frühlingserwachens“ inspirieren, kommen Sie uns im Garten besuchen (immer samstags) oder schauen Sie selbst, was Sie auf dem Balkon, im Garten oder einfach in der freien Natur schon wieder alles entdecken können.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne!

Kinder sind unsere Zukunft

November. Die Gartenarbeiten gehen so langsam ihrer Winterpause zu.
Aber Bürgergärtner*innen sind ja noch in ganz anderer Mission unterwegs, denn Umwelt- und Ernährungsbildung ist unser gemeinnütziger Auftrag, aber auch eine Herzensangelegenheit.

Und so freuen wir uns ganz besonders, wenn wir in Schulen eingeladen werden. Das war in der ersten Novemberhälfte sogar gleich zweimal der Fall.
Am 1. November durften wir an der Abschlußveranstaltung der „Woche für Vielfalt und Wertschätzung“ dabei sein. Eine tolle Sache, die die Schülervertretung der Integrierten Gesamtschule im Nachbarort Wallrabenstein auf die Beine gestellt hat. Tolle Veranstaltungen und Angebote, die das Nachdenken darüber anregten, was wir alle – auch wenn wir vielleicht erst 10 Jahre alt sind – dazu beitragen können, damit unsere (Um-)Welt und Gesellschaft ein kleines Stück besser werden kann.

Zum Abschluß gab’s eine Podiumsdiskussion mit Politikern von SPD, Bündnis 90/Grüne und CDU sowie dem jungen Politaktivisten Dominik Lawetzky – und wir müssen sagen: Beeindruckend, was dieser junge Mann weiß und wie ruhig, pointiert und überzeugend er damit das Politeinerlei der Etablierten auszustechen und seiner hohlen Phrasen zu entkleiden weiß.

So haben wir Bürgergärtner*innen den Schüler*innen an unserem vielfältigen Infotisch ein bißchen was dazu mitgeben können, wie in der Natur und Umwelt alles mit allem zusammenhängt.
Und wir selbst haben etwas von Lawetzky mitnehmen dürfen, der uns zeigte, daß man mit Blick auf Klimawandel und Umweltzerstörung nicht ohne Hoffnung bleiben muß, solange es solche engagierten und klugen Köpfe in den nachfolgenden Generationen gibt. Sie sind die echten #ZukunftsgestalterVorOrt.

Schon 10 Tage später stehen wir schon wieder in einer Schule – bzw. in einem Schulgarten, nämlich demjenigen der Max-Kirmsse-Schule in Idstein.
Wenn man das schon als Garten bezeichnen kann, was sich Lehrerin Anna Conrad und ihre Garten-AG da als Aufgabenfeld gesucht haben.

Schüler*innen der MKS haben das eine oder andere Defizit in der „emotionalen und sozialen Entwicklung“, sind psychisch krank oder haben sonstwie einen Anspruch auf Förderung im Bereich der geistigen Entwicklung. Daher denken wir, daß ihre Persönlichkeit auch besonderen Schutzes bedarf, so daß wir hier keine Fotos von unserem Gartentag zeigen, auf dem die Kinder und Jugendlichen zu sehen sind. Statt dessen ein paar Fotos dessen, was wir beim Eintreffen am Morgen unseres gemeinsamen Schulgartentages vorgefunden haben.

Und wir können sagen:
Es war ein toller Tag. Und wir Bürgergärtner*innen haben sehr viel von den jungen Menschen gelernt, die uns an diesem Tag unterstützt haben. Wie Motivation (oder auch das Gegenteil davon) aussieht, das haben sie uns unverstellt gezeigt – und uns mit ihrem Engagement regelrecht begeistert. Wir freuen uns schon auf das Frühjahr, wenn wir den nunmehr von Totholz, Brennesseln und Gras befreiten Platz bepflanzen und den MKS-Schüler*innen vielleicht einen bunten, freundlichen Rückzugsraum schenken konnten.

Nicht nur ein Apfelbäumchen pflanzen

Der internationale Klimastreik-Tag am 20. September, mit seinen weltweiten Demos, war für uns BürgergärtnerInnen willkommene Gelegenheit, um ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz zu setzen.

Schon Martin Luther soll gesagt haben: „Und sollte morgen die Welt untergehen, so würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Wieviel mehr Grund haben wir heute, da wir der schon partiell unumkehrbareren Zerstörung unserer Umwelt ins Auge sehen müssen? Alleine die Hälfte der Wildbienenarten Deutschlands sind bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht – immerhin über 250 Arten!

Und so haben wir uns auch nicht mehr mit Demonstrationen und Forderungen aufgehalten, sondern gleich zwei Apfelbäume gesetzt, die wir von der Unabhängigen Liste gespendet bekommen haben, die sofort von unserer Aktion begeistert war.

Die beiden kräftigen Bäume stehen für zwei klimawichtige Aspekte, was wir alle wieder viel mehr berücksichtigen müssen:
– alte Sorten rekultivieren, zum Erhalt und der Stärkung der Biodiversität; und
– regionale Sorten ernten, um die Transportwege zwischen Erzeugern und Konsumenten möglichst kurz zu halten.

Der dritte Punkt – ökologischer Landbau – wird im Bürgergarten ja sowieso durchgängig gelebt.

Nährstoffkreislauf

Der Boden, den wir täglich mit Füßen treten, ist nicht nur im Mittelpunkt unserer letzten Bürgergartenveranstaltung gewesen; er ist auch das Jahresthema der Bio-Gartenmesse, die am 31. August in der Orangerie des Schlosses Biebrich Station machte.

Foto: Jan Aussem

Und wir durften nicht nur dabei sein, sondern waren auch das Förderprojekt, das für die Vorstellung ausgewählt war. Es paßt ja auch perfekt in das Thema „Bodenqualität und Nährstoffkreislauf“: Wir versuchen, über die Umwelt-Lotterie GENAU die fehlenden Mittel zu erhalten, um den Bürgergarten mit einer Komposttoilette auszustatten.

Um den Kreis zu schließen...

… benötigen wir noch weitere Spenden und Fördermittel.

Wir hoffen dabei auf unser Glück bei der Umweltlotterie GENAU und haben auch weitere Fördermittelanträge und Wettbewerbsbeiträge „in der Pipeline“.

Aber auch jeder EURO von Privatspender*innen, die die Arbeit des Bürgergartens unterstützen wollen, hilft uns, für unsere Gartengäste und uns selbst dem Ziel „Komposttoilette“ einen Schritt näher zu kommen.

Spendenkonto: Deutsche Skatbank
IBAN DE07 8306 5408 0004 0571 39

Als gemeinnütziger Verein stellen wir, bei einer Spendenhöhe von über EUR 200, eine Spendenquittung aus.
Bei geringeren Spendenbeträgen erkennt das Finanzamt Ihren Überweisungsbeleg als Spendennachweis an.

Nicht nur trügen wir so dazu bei, den natürlichen Kreislauf zu komplettieren – vom Wachsen über das Ernten und Essen einer Pflanze bis zur Rückführung durch Kompostierung. Vor allem könnten wir endlich noch mehr und auch längerdauernde Veranstaltungen im Bürgergarten anbieten. Denn bislang kann der Ruf der Natur, dem manche/r so manchmal folgen muß, im Garten noch nicht erhört werden. Diesen Zustand möchten wir baldestmöglich ändern.

Wir drücken uns also diesmal selbst ganz fest die Daumen, daß wir es in absehbarer Zeit schaffen, über Spenden und Fördermittel das noch nicht ganz erreichte Budget zusammenzubekommen.