Alte Sorten und neue Züchtungen

Mitte Mai waren wir BürgergärtnerInnen mal wieder „on tour“, bei der LWG Dottenfelderhof KG in Bad Vilbel. Viel länger als die begeisterten GärtnerInnen, produziert wohl kaum jemand in Deutschland nach ökologischen Grundsätzen.

Dort konnten wir also jede Menge Tips und Erfahrungen mitnehmen. Aber vor allem durften wir auch eine breite Palette von Alten Sorten und neuen Züchtungen verschiedener Tomaten als kooperative Spende entgegennehmen, die Züchter Christoph Matthes handverlesen eigens für uns zusammengestellt hat, damit wir im Bürgergarten die Bandbreite der Vielfalt in Farbe, Frucht- und Wuchsform der heimischen Tomaten darstellen können.

Besonders dankbar sind wir Herrn Matthes dafür, daß er uns sogar einen seiner eigenen Zuchtstämme überlassen hat. Wir betrachten diese ganz besonders wertvolle Gabe – wie alle anderen vor Gesundheit nur so strotzenden Tomaten – mit großer Freude beim Anwachsen im Bürgergarten, wo sich die Dottenfelderhof-Pflänzchen in unserem neuen Tomatenstand offenbar sehr wohl fühlen.

Die ersten haben sogar schon Blüten angesetzt, als Erntevorboten sozusagen.

Und da auch Christoph Matthes als Mitglied von Kultursaat e.V.  selbstverständlich Wert darauf legt, daß seine Pflanzen samenfest sind, können sich alle bereits jetzt schon ein gaaanz kleines bißchen auf den Weihnachtsmarkt 2019 freuen. Denn natürlich werden wir wieder Saatgut gewinnen, damit die tollen Sorten, mit denen uns der Dottenfelderhof so großzügig unterstützt hat, auch im Idsteiner Land Verbreitung finden.

Und wer noch Tomatenpflanzen für die aktuelle Saison sucht: Am 16. Juni ist Hoffest auf dem Dottenfelderhof, der IMMER einen Besuch  wert ist, aber am 16. mit noch mehr Gründen als sonst aufwartet. Und mit Tomatenjungpflanzen, wie wir aus sicherster Quelle wissen – nämlich vom hofansässigen Züchter, Christoph Matthes, persönlich.

Christoph Matthes

Zwiefache Premiere

Bürgergarten-Wochenende pur: Los ging’s am Samstag, 11. Mai, mit der Premiere unserer Jungpflanzen- und Saatgutbörse. Sie fand zwar bei wirklich kühlen Temperaturen und strömendem Regen statt – dafür haben wir unsere sonnigen Gemüter behalten, was angesichts der strömenden (sic) Besucher*innen-Zahlen einfach war.

Premiere der Bürgergarten-Pflanzen- & Saatgutbörse

Hier gehts zum Bericht der Idsteiner Zeitung vom 14. Mai 2019

Dann am Sonntag die gute Gelegenheit, unsere Pflanzenbörsen-Restbestände sowie hausgemachte Heilsalben und -tinkturen bei einer weiteren Premiere zu präsentieren: Im Laufenseldener Hof „Alla Cava“, einem stillgelegter Steinbruch, trafen sich am 12. Mai zum ersten Mal Gartenfreunde aus der Region, und auch der Bürgergarten war als Aussteller eingeladen.

Frühmorgens war die Wetterfarbe noch metallisch-grau.

Gar nicht schlecht für wettergegerbte BürgergärtnerInnen, denn so kam das wild-romantische Ambiente des Steinbruchs noch mehr zur Geltung, der so wunderbar und stimmig dekoriert war: von einer Art Gewächshauskonstruktion aus alten Fensterrahmen, einem alten Leiterwagen mit Milchkannen bis hin zum Rentier-Schlitten am Hang, der aussah, als hätte der Weihnachtsmann eine Bruchlandung hingelegt, seine Rentiere abgeschnallt und wäre dann zu Fuß weitergegangen…

Den Aufbau hat der starke Wind etwas abenteuerlich gestaltet,der eifrig Papiertischdecken und anderes ins Gebüsch wehte. Andererseits kommt man so schnell mit den äußerst hilfsbereiten Standnachbarn in Kontakt, die hilfsbereit zur Stelle waren.

Zum Aufwärmen gab’s zwischendrin einen lecker gewürzten Chai-Tee von den Ausstellern des „Happy-Cow-Projekts“ und am Nachmittag die Sonne, in der „Frau Blume“ und “Herr Drohn“ in lustigen Kostümen vorbeitanzten.

Unterbrechendes Kuhglockengeläut zeigte an: Aha, ein weiterer Fachvortrag, zum Beispiel zur Hühnerhaltung oder Bodenverbesserung.
Interessant!

Und für die Bürgergärtner*innen bleibt am Ende eines langen, spannenden Wochenendes als Fazit:

Fast alle Jungpflanzen und viele Heil- und Pflegeprodukte fanden ein neues Zuhause.

Da so viele Besucher*innen, nachfragten, ob man unsere Salben und Tinkturen nachbestellen könne, werden wir sie auch regelhaft im Bürgergarten abverkaufen (oder auf Anfrage über unsere Kontaktadresse).

Wir freuen uns schon jetzt, wenn wir auch i2020 wieder nach Laufenselden eingeladen zu werden.

Aufgrund der Zahl der entsprechenden Nachfragen planen wir lose  einen
zweiten Pflanzenverkauf 2019 im Bürgergarten.

Dann ggf. auch mit Paprika, Chili und Auberginen, die aktuell noch nicht dabei waren, weil sie noch nicht ins Freiland dürfen.

Sneak Preview Pflanzenbörse

Die Jungpflanzen sind vorgezogen und mittlerweile zum größten Teil zum Abhärten ins Gewächshaus oder sogar schon auf die diversen BürgergärtnerInnen-Terrassen und -balkone verbracht.

Die Eisheiligen, die am 11. beginnen, sind am 15. Mai auch schon wieder vorüber, so daß Sie und Ihr alle Neuerwerbungen der Pflanzenbörse nur Tage danach mit ziemlicher Garantie auf Frostfreiheit nach draußen bringen könnt.

Das Wetter soll auch mitspielen (jedenfalls wenn man bei drei Regentropfen nicht gleich zerrinnt – aber welcher Gartenfreund und welche Pflanzenfreundin tut das schon?). Und im Bürgergarten gibt es auch schon wieder viel Schönes zu entdecken, das sich bereits kräftig hervorgewagt hat.

Es steht also einem schönen Tag im Bürgergarten nichts entgegen bei der

1. Pflanzen- und Saatgutbörse

Samstag, 11. Mai 2019
10 – ?? Uhr

Wenn alles weg ist, ist Schluß.
Und wenn gegen 15 Uhr noch Pflanzen da sind und die angesagten stärkeren Regenfälle wirklich kommen sollten,
dann packen wir zusammen.

Das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz.

Und wer selbst was abzugeben oder einzutauschen hat,
bringt’s einfach mit und sucht im Bürgergarten ein neues Zuhause für die Grünen Freunde.

Kleinen optischen Vorgeschmack gefällig?
Aber gerne doch – hier ist er:

Erster Pflanzen- und Saatgutflohmarkt

Wer kennt das nicht: Das Frühjahr kommt mit Macht, und auf einmal explodieren die eben noch blattlosen Pflanzen im Garten und auf dem Balkon. Man freut sich darüber, wieviel sich selbst ausgesamt hat – und sticht doch ab und aus, was einfach zu viel geworden ist. Schade, wenn all diese Pflanzen dann auf dem Kompost landen.

Erster Pflanzen- und Saatgutflohmarkt

Premiere der Pflanzen- und Saatgutbörse
im Bürgergarten Idstein
am Samstag, 11. Mai
ab 10 Uhr

Hier kann jeder, der Samen oder Pflanzen nicht mehr im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon unterbringen kann, diese zu Kauf oder Tausch anbieten.

Wer Saatgut oder Pflanzen anbieten will,
meldet sich wie bei einem Flohmarkt kurz und formlos
bis zum 6. Mai 2019 bei der Bürgergartengesellschaft e.V. unter
info@buergergartengesellschaft.de oder 06126/700 32 91 an.

Ein eigener Klapptisch o.ä. zum Verkauf ist mitzubringen.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Kuchenspenden für ein Kuchenbuffet werden dankend entgegengenommen.

Die Bürgergärtner*innen haben selbst etliche Jungpflanzen aus ihrem eigenen ökologischen Saatgut gezogen.

Die schon im letzten Jahr bei den Besucher*innen des Bürgergartens so beliebte Johannisbeertomate, die besonders aromatische birnenförmige kleine Dominica und auch ganz seltene Alte Sorten wie Pfirsichtomaten werden gegen Spende abgegeben, so daß jeder seine eigene hoch aromatische und ertragreiche Pflanze mit nach Hause nehmen kann.

Da Tomaten außerdem Hummelmagneten sind, leistet man damit auch noch einen kleinen Beitrag gegen das Wildbienensterben.

Auch weitere Gemüsesorten und Kräuter gibt es von den Bürgergärtner*innen zu erwerben – wie immer garantiert aus Demeter-zertifiziertem oder eigenem ökologisch gewonnenen Saatgut gezogen.

Für das leibliche Wohl ist, wie mittlerweile ja schon guter Brauch im Bürgergarten, ebenfalls gesorgt.

Reich beschenkt

Ist schon lange her, daß wir hier was gepostet haben.
Grund: Mit Erde unter den Fingernägeln tippt es sich schlecht auf der Computertastur.

Und wenn wir Bürgergärtner*innen uns entscheiden müssen zwischen Schreibtischarbeit im Zimmer oder Gartentätigkeit, dann zögern wir nicht lange und rennen in den Garten.

Denn es gibt auch sehr viel zu tun, selbst wenn erst die ersten zaghaften Keimlinge sprießen. Wir haben knapp 8 Tonnen Pflanzerde aufgebraucht, die wir in 2018 besorgt hatten. Damit sind die Beete zwar alle perfekt vorbereitet, aber unsere Kartoffelkisten müssen nach und nach raus und befüllt werden (die ersten vier Alten Sorten haben wir sogar schon gesetzt). Dafür haben wir noch 2 Tonnen Pflanzerde angekarrt – die auch schon wieder unter das Saatgut und die Saatkartoffeln gebracht sind.

Saatgut muß besorgt und Woche für Woche ausgebracht werden, je nach benötigter Bodentemperatur und Tageslänge/Sonnenscheindauer.

Und das alles kostet Zeit – und leider auch Geld, das so ein spendenfinanzierter Verein, wie es die Bürgergartengesellschaft ist, natürlich nur in begrenztem Maße aufbringen kann.

Umso dankbarer sind wir für die zahlreichen und großzügigen Sachspenden, die wir in diesen Wochen entgegennehmen durften:
Aus Wörsdorf erreichte uns das Angebot einer Bürgerin, uns am kommenden Wochenende 2 – 3 weitere Tonnen Pflanzerde zu spenden und sogar anzuliefern – dafür bedanken wir uns jetzt schon herzlich!

Ein freundlicher Spender oder eine freundliche Spenderin hat uns Steckzwiebeln in den Garten gebracht – was nicht nur dankbar angenommen wird, weil wir hier nicht selbst finanzieren müssen; sondern vor allem auch, weil der Spender oder die Spenderin unser Gedankengut mitträgt und sorgsam darauf geachtet hat, daß auch diese gespendeten Steckzwiebeln Demeter-Qualität haben.

Und auch die Firma Rieger-Hofmann hat uns freundlich unterstützt: mit Saatgut für einen breiten Schmetterlings- und Wildbienenblühsaum im Übergang zum Wolfsbachufer. Diese Spende ist deshalb so ökologisch wichtig, weil Rieger-Hofmann einer der ganz wenigen Anbieter ist, der darauf achtet, daß die Saatmischungen sich an Verbreitungsgebiet, Artenzusammensetzung und Dominanzverhalten der Pflanzen untereinander orientieren.

Indoor-Frühling

Den Frühling, der aktuell noch nicht so recht Einzug halten will, holen sich ungeduldige Gärtner*innen natürlich einfach ins Haus. Dafür braucht es ein wenig Platz, gute Belichtung, schön magere Anzuchterde und viel liebende Fürsorge.

Okay, Geduld muß auch wieder mit dabei sein, zugegeben.
Wenn sich aber die ersten zarten grünen Stipse im Braun des Topfes zeigen und die ersten grünen Keimlingshälse und Keimblätter sich entfalten, dann ist die Freude über das entstehende Leben umso größer. Und wächst jeden Tag mit den wachsenden Jungpflanzen mit.

Wer verschiedene Arten von Stauden, Gemüsen etc. vorzieht, wird beobachten, was die Grundregeln des Wuchsverhaltens sind:
Je größer die später zu erntende Pflanze, desto länger die Keimdauer; und je wärmeliebender die erwachsene Pflanze, desto mehr Wärme (und längere Keimzeit) wird sie auch schon in ihrer Jugend fordern.

So unterscheiden sich die Keimlingsgrößen von dicker Gemüsezwiebel, heißblütig-südamerikanischer Paprika und biederem deutschen Blattsalat nach 8 Tagen Keimzeit sehr deutlich voneinander.