Radieschen to go

Radieschen to go

Was für ein schöner Tag!

Danke an alle mitarbeitenden Bürgergärtnerinnen und Bürgergärtner und an alle Besucherinnen und Besucher, die dazu beigetragen haben.

Die ersten Jungpflanzen, die wir anbieten konnten, waren Radieschen. Ca. 80 Töpfchen mit Jungpflanzen hatten wir vorbereitet, und wir haben uns sehr über das Interesse gefreut. Idsteiner Radieschen haben sogar die weite Reise nach Regensburg angetreten, und wir drücken die Daumen, daß sie dort gut gedeihen.

Da wir ausschließlich biologische Saaten (Demeter) verwenden, ist gesichert, daß die Jungpflanzen ihre guten Eigenschaften weiter vererben – im Gegensatz zu den sterilen Pflanzen, die für gewöhnlich in Bau- und Supermärkten oder von Discountern angeboten werden. Das heißt, wenn man die Radieschen – anstatt sie aufzuessen – bis zur Blüte auswachsen lässt, kann man für das nächste Jahr aus den Samenschoten den Samen gewinnen. Wie das geht, erfahren Sie bei uns im Bürgergarten.

Wer gestern nicht kommen konnte: Bei uns im Bürgergarten ist es immer schön; kommen Sie doch am nächsten Samstag einfach vorbei oder halten Sie kurz bei uns an, wenn Sie auf Ihrem abendlichen Spaziergang am Bürgergarten vorbeikommen.

Mitgärtnern, mit uns im Schatten sitzen, ein Brot mit frisch geernteter Kresse essen – die einfachsten Dinge sind oft die schönsten.

Alles Grün bei uns

Alles Grün bei uns

Es ist schon ein staunenswertes Wunder, das uns da jedes Jahr im Frühling mit neuem Werden und Wachstum beschert wird. Nicht nur Kinder reißen die Augen auf, wenn sie sehen, in wie kurzer Zeit sich das junge Grün mit Macht Bahn bricht, wo noch Tage vorher alles wie tot schien.

Auch im Bürgergarten geht es jetzt schnell. Vor genau zwei Wochen wurde unser Saatgut geliefert. Und wir waren gar nicht so sicher, ob die Temperaturen wirklich schon so vertrauenswürdig sind, daß wir es gleich ausbringen sollten. Immerhin waren auch einige der Wildkrokusse noch eher vorsichtig damit, ihre Köpfe aus der Erde zu strecken.

Daher ging auch Einiges erstmal in das kleine Gewächshaus, das Wilfried uns freundlicherweise nicht nur zur Verfügung stellt, sondern sich auch noch um das regelmäßige Gießen kümmert.

Die Gewächshausanzucht spross schon 7 Tage später – hatten es ja auch schön kuschelig feucht-warm, die Samenkörnchen.

Aber auch die Direktaussaat im Freiluftbeet, ohne Frühkulturschutz, ist schon 7 Tage später gut aufgekommen (okay, zunächst nur die Kresse und die Krause Petersilie…).

Und jetzt, genau zwei Wochen nach Saatgutlieferung, können wir quasi zuschauen, wie jeden Tag eine weitere Gemüse- oder Kräuterart ihre ersten grünen Spitzen zeigt.

Wir sind soweit!

Wir sind soweit!

Die Tage des Schraubens, Bohrens, Hämmerns, Sägens, Schneidens, Schippens und Schleppens sind (fast) vorüber. Als wir am 28. Oktober 2017 mit dem Einsetzen der Randbepflanzung begonnen hatten, verging kaum ein Wochenende, an dem wir nicht mit der Vorbereitung unseres Bürgergartens beschäftigt waren. Und nicht nur das Gestalten hat uns beschäftigt, nein, wir haben uns auch kennengelernt und Neues erfahren. Wir haben über Holzbestellungen gesessen, Pläne für den Bienen- und Tomatenunterstand entwickelt, ausgerechnet wieviel Füllmaterial für die Hochbeete gebraucht werden. Haben uns sehr über unsere regionalen Händler gefreut, die allesamt sehr kooperativ sind und uns vieles erst ermöglichten.

Als da waren Holzbau Reuter in Wüstems, Summary, Idstein, Verleihfix und Haus- und Gartenservice Stöhr in Niederems. Die Anschubfinanzierung der Stadt Idstein hat uns genauso geholfen, wie Spenden von BUND und der Unabhängigen Liste.

An diesem Wochenende hatte nun endlich das frostbedingte Warten ein Ende und wir konnten ca. 7,5 Tonnen Pflanzerde in die Hochbeete einbringen. Außerdem haben wir am Tomatenunterstand weitergearbeitet und den Bienenunterstand mit ökologischer Lasur gestrichen. Am frühen Vormittag wurde der Blühstreifen als Bienen- und Schmetterlingsweide eingesät und der Fahrradständer fertiggestellt.

Bevor wir kommendes Wochenende mit der direkten Aussaat beginnen, möchten wir die vergangenen Wochen seit dem 28. Oktober 2017 noch einmal Revue passieren lassen.

Die ersten Hummeln fliegen schon

Wir haben die ersten Hummelköniginnen auf Nestplatzsuche beobachten können.

Und da die Saat für unseren Blühstreifen aus Licht- und Kaltkeimern besteht, wollen wir ihn auch wirklich noch in diesem Monat anlegen.

Vor der Aussaat des leichten Saatgutes war allerdings nochmal ziemliche schwere Arbeit vonnöten. Quasi nach dem Vorbild unseres Schutzpatrons Phokas haben wir mit Schaufel, Eimer, Muskelkraft und unserem MuFuWa* die noch verbliebene steinhart gefrorene Muttererde auf den Ort des späteren Blühstreifens verbracht.

Und der Frost war dabei sogar ein Stück weit unser Freund, denn größere Erdbrocken waren leicht auseinanderzubrechen:
Fröhlich drauf rumgesprungen – erledigt diese Arbeit, hebt die Laune und hält die Extremitäten trotz der Eiseskälte warm.

* Multifunktionswagen

Gewußt wie

Der Boden des Bürgergartens lädt nicht auf den ersten Blick dazu ein, Kartoffeln o.ä. Knollenpflanzen anzubauen.
Denkt man jedenfalls.

Falsch gedacht: Davon lassen sich gewitzte BürgergärterInnen nicht abhalten.

Daß wir umnutzen können, haben wir ja schon gezeigt.

Ob man über pfiffige Umnutzung (einer alten unbehandelten EURO-Palette) einer Schotterbrache mit Schieferuntergrund doch auch eßbare Knollen abtrotzen kann, muß zwar erst noch bewiesen werden. Das Kartoffelhochbeet haben wir jedenfalls im Prototyp schon mal gebaut.

Am Anfang war ein Haufen Palettenbretter…

 

Ansonsten benötigt man nicht viel:

  • Zollstock
  • Schrauben
  • Schraubendreher
  • Stichsäge
  • Bleistift
  • Kanthölzer (ca. 35 x 35 mm)
  • ca. 1.5 Std. Zeit (plus mehrere weitere Stunden für die Zerlegung und Entnagelung der Paletten, abhängig vom Vorhandensein eines großen Kuhfußes und einiger Muskelkraft…)

… fertig ist der Kartoffelturm, der in unserem Fall aus fünf stapelbaren Holzrahmen besteht.

Die beiden obersten sind, probeweise, nur in zwei der vier Rahmenecken mit einem Kantholz zum Stapeln versehen. Diese ragen im zweitobersten Rahmen aus zwei gegenüberliegenden Ecken nach oben, im obersten Rahmen aus den beiden anderen gegenüberliegenden Ecken nach unten.

Außerdem ist es sinnvoll, die Lagen zu numerieren, so daß man weiß, in welcher Reihenfolge man die Rahmen später stapelt und welche Ecke über welche gehört. Da Palettenhölzer oft stark verzogen sind und keine echten rechten Winkel mehr haben, verhindert man so, daß die Rahmen durch Verkanten nicht aufeinander passen oder nicht mehr voneinander zu trennen sind.

Im Frühjahr werden wir zunächst nur den untersten Rahmen ausbringen und mit Erde füllen, in die die vorgekeimten Kartoffeln kommen. Sobald das Kartoffelkraut ca. 15cm aus der Erde herausgewachsen ist, setzt man den zweiten Rahmen auf und füllt Erde nach, bis das Kraut nur noch wenige cm lang zu sehen ist. So kann man nach und nach den Kartoffelturm mit den Kartoffeln mitwachsen lassen.

Und nach der Ernte nimmt man alles wieder auseinander und verstaut es im Lagerschuppen bis zum nächsten Frühjahr.

Alle Vögel sind schon da …

… wagen sich aber noch nicht so richtig aus den Schutzgehölzen im Tiergarten und dem benachbarten Schutz-Biotop auf die für Vögel noch recht ungeschützte Fläche des Bürgergartens.

Aber das ändert sich sicherlich schon bald, wenn die Vogelnähr- und -schutzhecke wächst und wir die Beete bepflanzen.

Und schon jetzt kommen die Vögel an den Bürgergartenrand, zu den dortigen Fettfutterstationen, die uns unser Kooperationspartner, der BUND Idstein-Waldems, als Weihnachtsgeschenk überreicht hat: Was für eine tolle Idee, um aus einem gefällten Baum noch etwas für die Natur zu tun! Das ist echte Nachhaltigkeit (und eine tolle Handwerksarbeit von Rolf Monnse).

Die BUND-Ortsgruppe hat aber noch viel mehr für uns getan:
Während eine bereits für 2017 in Aussicht gestellte Spende einer Idsteiner Gruppierung leider nie bei uns eingegangen ist, hat uns der BUND eine äußerst großzügige Spende zukommen lassen. Damit ist unsere Planungssicherheit für die in nächster Zeit anzuschaffenden Sämereien wieder gegeben.

Wir BürgergärtnerInnen bedanken uns ganz herzlich; und hoffen auf weitere ähnlich großzügige Spenden und Spender, um die notwendigen Materialien z.B. für den Bienenfreistand zu finanzieren.

Ohne Bienen keine Vögel.
Ohne Vögel und Bienen keine Pflanzen.
Ohne Pflanzen keine Insekten.
Ein ewiger Kreislauf, dessen Teil auch wir sind!