Eindrücklicher Saisonauftakt

Haben Sie schon mal die Regenwurmdichte in Ihrem Garten und ein Bodenprofil aufgenommen?

Wir auch nicht.

Aber wir sind beeindruckt von dem, was Sepp und Irene Braun auf ihrem ökologisch bewirtschafteten Hof tun, um die Bodengesundheit zu erhalten und zu verbessern. Zum Wohle der Regenwürmer. Aber damit natürlich auch zum Wohle von Vieh, Ackerfrucht, Ertragsleistung und, letztlich, des Menschen.

Wir werden uns das eine oder andere, das man auch im Kleinen umsetzen kann, ganz sicher abgucken. Wir hoffen, das tun Sie auch.

Danke an alle, die uns geholfen haben, unseren Veranstaltungsauftakt der Saison zu einem derart gelungenen Abend werden zu lassen. Wir haben die Gespräche vor und nach dem Film sehr genossen und freuen uns, daß so viele unterschiedliche Aspekte des Gezeigten offenbar tiefen Eindruck und Anregungen zum Weiterdenken hinterlassen haben.

(Quelle des Titelbildes dieses Blogposts: www.denkmal.film/uploads/images/catalog_scr/der-bauer-mit-den-regenwuermern_src_4.jpg; Copyright: DenkmalFilm)

Winterruhe? – Von wegen!

Endlich kommt all der Regen vom Himmel, den wir im vergangenen Dürrejahr so dringlich gebraucht hätten.
Wir BürgergärtnerInnen sind aber ja zum Glück wetterfest, so daß wir auch in der aktuell etwas ungemütlicheren Jahreszeit fleißig werkeln.

Jede Menge unserer blühenden Beetpflanzen aus dem letzten Jahr haben sich selbst auf die Blühfläche ausgewildert, wo auch jetzt noch Ringelblume, Wiesenmargarite und Ackersenf eifrig blühen.

Und auch die neu gesetzten Zwiebelpflanzen können es kaum noch erwarten und spitzen schon sehr eifrig aus dem Boden.

Damit wir im kommenden Jahr noch mehr Pflanzen ziehen können, haben wir in diesem Winter bereits vier neue Hochbeete fertiggestellt.

Aber auch an die Tiere ist gedacht:

Die eher milden Temperaturen erlauben bisher durchgängig Baum- und Gehölzschnitt. Die dabei anfallenden Äste und Reiser können wunderbar für eine Vogelschutzhecke, eine sog. Benjes-Hecke verwendet werden.

Nichts ist einfacher, als so eine Benjes-Hecke selbst zu bauen – und nichts ist wirkungsvoller, wenn es darum geht, Vögeln, Kleinsäugern (wie z.B. Igeln) und Reptilien Unterschlupf, Nistraum und Winterquartier zu schaffen.

Und wer das Ganze wie wir BürgergärtnerInnen noch mit einer Trockenmauer ergänzt, hat den ökologischen Wert noch  mehr erhöht. Die Tiere, die die Hecke nutzen, wie auch der Wind werden Samen eintragen, die Mauer wie Totholzbereich über die Jahre begrünen werden – ein Augenschmaus auch für den Menschen.

Jetzt schon an die Wildbienen denken

Wer etwas für Wildbienen tun will, aber keine Stauden mehr pflanzen möchte, macht es wie wir Bürgergärtner und setzt für ganz kleines Geld Gehölze.

Pollenweide, Purpurweide und Immerblühende Mandelweide in räumlicher Nähe zueinander stellen sicher, daß die Wildbienenpopulation von März bis Oktober reich mit Pollen und Nektar versorgt wird.

Und wer Sorge hat, daß ihm die Weiden im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf wachsen:
Jede der o.g. Arten kann man problemlos auf etwa 2m Höhe halten, wenn man das möchte.
So läßt sich Salix megapollis, die Pollenweide, auch im (großen) Topf auf dem Balkon kultivieren.
Und Salix purpurea „Semperflorens“, die Immerblühende Mandelweide, läßt sich sogar im Kopfweidenschnitt ziehen – das sieht hübsch aus und hält den Anspruch an Platz sowie die Verschattung anderer Pflanzen in Grenzen.

Wintersonne

Die Sonnenblumen haben uns lange durch den Sommer und Herbst fröhlich leuchtend begleitet. Und das tun sie sogar jetzt noch – wenn auch in etwas anderer Form.

Denn unsere Singvögel freuen sich jetzt auf Zufütterung. Und in Upcycling und Umnutzung sind wir ja bekanntlich auch gut.

Daher gibt’s bei uns auf dem Weihnachtsmarkt SeedPops aus den fleißig eingesammelten Sonnenblumensamen – mit Amaranth zur Verfeinerung und „Geschmacksvariation“. Was wir Menschen für viel Geld im Reformhaus fürs Müsli kaufen, schmeckt den Vögel genauso gut – und die haben’s nötiger.

Beginn der Winterfütterung

Die Pflanzen sind jetzt zum großen Teil winterfest gemacht und die Flora kann damit quasi in den Winterschlaf gehen.

Auch viele Tiere haben dies bereits getan oder werden es demnächst tun. Für die Igel sind z.B. am Kompost und an den Waldsäumen Ecken mit hohen Blätterhaufen verblieben, damit sich die stacheligen Gesellen dort im wahrsten Sinne des Wortes einigeln können.

Andere Tiere wie die Eichhörnchen halten lediglich Winterruhe. Gerade nach einem so dürren Sommer wie dem diesjährigen ist es wichtig, daß wir ihnen auch und gerade über die Wintermonate Futter an geeigneten Futterstellen anbieten. Zumal sie bis zu 90% der selbst vergrabenen Vorräte selbst in schneearmen Wintern nicht mehr wiederfinden.

Dabei muß es nicht unbedingt ein spezieller sog. Futterautomat für Eichhörnchen sein.

Wer wenig Platz hat, zum Beispiel auf dem Balkon, der kann ein einem normalen Vogelfutterhaus viele verschiedene Nahrungsangebote für Eichhörnchen und Singvögel machen – im Winter kommen sich die kleinen Kerlchen auch nicht ins Gehege (im Frühjahr wird das Eichhörnchen dann wieder zum Nisträuber für Singvogelgelege). Sie arrangieren sich einfach durch unterschiedliche Besuchszeiten an der Futterstelle.

Mareike sortiert die Sonnenblumen- und Amaranthsämereien, die den Vögeln, z.T. auch mit Rindertalg vermengt, im Winter angeboten werden.

Den Standort wählt man so, daß Nachbars Katze nicht ohne weiteres an das Futterhäuschen gelangen kann. Zudem sollte für die Vögel eine möglichst kurze Fluchtdistanz in das nächste Gebüsch oder auf einen Baum bestehen. Und wenn tatsächlich Bäume in der Nähe sind, freuen sich auch die Eichhörnchen, die ebenfalls gerne von und nach oben auf ihrer Futtersuche turnen.

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Wo überwintern Insekten, Reptilien und andere Kleintiere?

Auch kleinere Tiere wie Kerb- und Gliedertiere (Insekten, Spinnen, Asseln etc.) sowie kleine Echsen, Bilche wie die Haselmaus und andere brauchen jetzt Überwinterungsquartiere.

Gliedertiere nutzen dafür natürlich gerne bereits vorhandene Insektennisthilfen. Die anderen sind auf Ritzen und Spalten in und an Gebäuden und Mauern angewiesen, die sie vor Wind und Wetter ausreichend schützen.

Die BürgergärtnerInnen haben daher nochmal – trotz der inzwischen eher frischen Temperaturen – die Ärmel hochgekrempelt, nicht nur im übertragenen Sinne: Wir bauen eine weitere Trockenmauerstruktur, die diejenige unserer Kräuterspirale ergänzen wird.

Von Schafen und Menschen

Von Schafen und Menschen

Grandioser Abschluß der diesjährigen Gartenveranstaltungen am vergangenen Samstag:
Goldener kann ein Oktobertag nicht sein!

Bei zauberhaftem Herbstlicht leuchteten die Farben der selbstgesponnenen und -gefärbten Wolle von Rebecca Henkel als warmer Blickfang der Saisonabschlußveranstaltung im Bürgergarten. Knapp 100 Gartengäste strömten drei Stunden lang zu Henkels Spinnvorführung.

Daß eine kurze Einführung in diese alte, langsam vergessene Kulturtechnik dann doch nicht ausreicht, um zu einer Meisterin wie Henkel selbst zu werden, hat den Spaß derjenigen nicht gemindert, die sich einmal selbst daran versucht haben.

Klein und Groß wurden genauso vom zweiten Blickfang in den Bürgergarten gezogen: den zwei lebenden Vliesproduzenten vom Arche-Hof in Oberauroff, die Herbert Schart und Jutta Profitlich uns für den Tag in den Garten quartiert haben.

Danke für die erste Saison

Damit bedankt sich der Bürgergarten bei allen, die uns durch ihre Mitarbeit im Garten, die interessanten Gartengespräche, ihren Besuch bei unseren Veranstaltungen und Ihre Spenden in unserem ersten Gartenjahr so grandios unterstützt haben.

Und hat es viel Spaß gemacht – und wir feilen bereits an neuen Veranstaltungsideen für das Gartenjahr 2019

Davor aber sehen wir uns vom 7. – 9. Dezember 2019 auf dem Weihnachtsmarkt –
mit unseren Gartenprodukten auf dem König-Adolf-Platz.

Wollig-molliger Saisonabschluß

Wollig-molliger Saisonabschluß

Im Bürgergarten Idstein werden nicht nur die Pflanzen für den kommenden Winter vorbereitet – auch die ganz besondere Saisonabschlußveranstaltung paßt zur herbstlichen Stimmung:

Kleine und große BesucherInnen sind eingeladen, dem Weg der Wolle vom Schaf über das Wollknäuel zum wollenen Kleidungsstück zu folgen.

Rebecca Henkel, Künstlerin und Kunsthandwerkerin aus Oberjosbach, ist nicht erst seit ihren Spinnvorführungen auf der gerade zuende gegangenen Landesgartenschau in der Region als Produzentin ganz besonderer Wolle und Wollprodukte bekannt. Wer ihr beim Spinnen noch nicht zugesehen hat oder ihr bei dieser faszinierenden Tätigkeit mal wieder zuschauen will, kann dies am Samstag, 20. Oktober, zwischen 14 und 17 Uhr im Bürgergarten tun

Henkel informiert dabei hochinteressant vom Weg, den der Spinnfaden bereits vom geschorenen Vlies über die „Flocke“ und das Kardieren genommen hat. Und wer mag, kann sich unter Henkels Anleitung sogar mal selbst an ein Spinnrad setzen und sich daran probieren, den Faden zu zwirbeln.

Ergänzt wird die Veranstaltung durch die Anwesenheit lebender Wolllieferanten:
Mehrere Schafe des Archehofs Oberauroff von Herbert Schart werden ebenfalls während der Veranstaltung im Bürgergarten sein. Sie führen Kindern und Erwachsenen im direkten Vergleich mit Henkels Ausgangsmaterial vor Augen, warum ein nicht entfettetes, ungezupftes Vlies sich noch nicht so recht zur Verspinnung eignet.

Eine Auswahl kuscheliger Woll- und Wollfilzprodukte, zu denen der gesponnene Faden dann weiterverarbeitet wird, steht für den direkten Erwerb ebenfalls zum Saisonabschluß im Bürgergarten bereit – schließlich ist Weihnachten schon in Sicht, und jeder freut sich über ein Geschenk, das genauso schön und individuell wie mollig warm ist.

Mit Schafen und Spinnrad

20.10.2018

14.00 – 17.00 Uhr

Bürgergarten Idstein
Dammühlenweg